Home

 

Besuch bei einem Santeria-Heiler

Autor: Franz     Datum: 21.05.08

 

Vor einigen Jahren wollten wir wegen den ständigen energetischen Angriffen, denen meine Frau Karin ausgesetzt ist, zu einem haitianischen Heiler. Dieser war aber nicht zu finden. Somit suchten wir einen dominikanischen Heiler auf, den man uns sehr empfohlen hat (Wie schon erwähnt betreiben die Dominikaner die „Santeria“, ein Variante des Voodoo.). Wir hatten noch wenig Ahnung von den hiesigen Methoden, so waren wir gespannt, was auf uns zukommen wird. Wir suchten einfach nur Heilung und wir hatten viel gehört über beeindruckende Fähigkeiten der hiesigen Heiler. Wir waren offen für Alles, so fremdartig es auch sein sollte.

 

Nachdem wir in einer großen Halle, voll mit schlechten Zeichnungen von guten und bösen Geistern zwei Stunden auf unseren Turnus warteten, ließ man uns zum Meister hinein. Der Raum sah aus wie eine Tropfsteinhöhle. Alles sehr dunkel und vollgepfropft mit Zeug, das von den Wänden und der Decke hing. Ein Sarg stand herum und es gab Tische voll mit Heiligenbildern, Gegenständen und irgendwelchen Mitteln und vor allem Kerzen und Wachsreste, die den Tropfsteinhöhlen-Eindruck erschufen. Der Meister selbst war korpulent, hatte so was wie einen magisch wirkenden Umhang und eine Menge Goldketten mit Amuletten um den Hals.

 

Nachdem wir ihm erzählten, was wir wollten, erklärte er uns seine Vorgehensweise:

Als erstes sollten wir 5000 Pesos dalassen. Das sind zwar nur 100 €, aber das war mehr als damals der gesetzliche Mindestlohn für einen Monat. Einen Großteil des Geldes hätte er gebraucht um die Zeremonie vorzubereiten, zu der wir dann in einer Woche hätten kommen sollen. Karin sollte dazu auch von allen Finger- und Zehennägeln je ein abgeschnittenes Stückchen mitbringen.

 

Folgendes war vorgesehen: Die Zeremonie sollte auf dem Friedhof stattfinden. Gerufen werden sollte der Herr des Friedhofs „el varon del cementerio“, das ist der Geist des ersten männlichen Toten, der dort beerdigt wurde. Vor dem haben alle etwas Angst. Diesem Geist und seinen Helfern sollte nun ein Angebot aller typischen dominikanischen Speisen serviert werden. Also ungefähr ein Duzend Teller mit unterschiedlichen, vollständig zubereiteten Gerichten sollten auf dem Friedhof aufgestellt werden. Dann war vorgesehen, daß Karin, im Bikini, auf einen Stuhl steigen sollte, wo ihr dann diverse Flüssigkeiten übergekippt werden sollte. Der Stuhl und alles verwendete Material sollte nach der Zeremonie vernichtet werden. Was er mit den Fingernägeln vorhatte, wußten wir nicht.

 

So ungefähr erklärte uns der Meister, was er vorhatte. Wir sagten ihm, wir denken erst mal darüber nach und verschwanden dann - ab nach Hause.

 

Dieser war nicht der einzige Heiler, den wir kennenlernten, aber kein Einziger kam schließlich für uns in Frage. Alle Santeria-Heiler sagten, Karin müsse sich in die Santeria einweihen lassen, damit die entsprechenden Geister sie schützen können. Es war für uns völlig ausgeschlossen, uns an Geistwesen binden zu lassen. Zumal bei Santeria und Voodoo die Geistwesen für Heilung und auch für schwarze Magie zuständig sind. Also solchen Geistern würde ich schon mal gar nicht zu trauen. Mittlerweile ist uns klar, daß man sich an überhaupt kein Geistwesen binden darf, auch wenn es noch so heilig ist, weil Geistwesen immer auf menschliche Energien scharf sind und zur kompletten Heilung eines Menschen alle Bindungen gelöst werden müssen.

 

Wir konnten auch feststellen, wie die Heiler schwarze Magie rechtfertigen. Der Kunde muß dem Heiler nur klar machen, daß sein Feind wirklich ganz böse ist und es verdient angegriffen zu werden. Der Heiler läßt sich auch leicht überzeugen, denn es bringt ihm ja Geld. Wir wurden auch schon von Heilern darauf hingewiesen, daß sie etwas gegen unsere (menschlichen) Feinde unternehmen könnten, wenn wir es wünschten.

 

Ende der Geschichte

 

 

Kommentar:

 

Ich kann gut verstehen, daß man in Deutschland wenig über Voodoo weiß, weil man damit recht wenig konfrontiert wird. In Spielfilmen werden natürlich die gruseligen Seiten des Voodoo gezeigt, zwecks der Spannung. Was Wikipedia schreibt, wirkt eher wie ein langweiliger Bericht über die Gebräuche von Eingeborenen, bei dem man nach dem Lesen „aha“ sagt, aber das war’s dann auch schon. Der Bericht ist extrem verharmlosend, entweder aus Dummheit oder böser Absicht.

 

Es ist nun für Einige wohl neu, daß Voodoo auch zum Heilen verwendet wird. Ich finde, es ist auch wichtig, das zu wissen. Aber die ganze Basis des Voodoo und der Santeria besteht in der strengen Bindung der Meister an ihre sogenannten Götter oder Heiligen. Und um diese Bindung zu erhalten, muß geopfert werden. Bei Karins Zeremonie sollten es nur Speisen sein. Bei anderen Zeremonien werden Tiere geopfert, das ist Standard. Und in speziellen haitianischen Kreisen werden hin und wieder Menschen geopfert, meistens sehr junge. Das gefällt den Energie-geilen und Seelen-geilen Göttern besonders gut. In Haiti enden die Rituale der ekstatischen, von Geistwesen besessenen Teilnehmer normalerweise in einer großen Sexorgie. Nichts gegen Sexorgien, aber in diesem Falle laden sich die Geistwesen kräftig mit menschlichen Energien auf. Schmatz. (Quelle ist ein in Spanisch geschriebenes Buch eines Europäers der bei einem haitianischen Hexer lebte. Hab das Buch leider nicht bei mir.)

 

(Falls Ihr es noch nicht kennt, lest den höchst empfehlenswerten Bericht von Credo Mutwa, einem afrikanischen Heiler, über die Außerirdischen, die zu afrikanischen Göttern wurden: www.sabon.org/credo/index.html)

 

 

Hier meine zusammenfassende Stellungnahme zu Voodoo:

 

Voodoo entstand durch den theatralischen Auftritt von Außerirdischen, die sich durch ihre überlegenen Fähigkeiten als Götter präsentieren konnten. Diese Wesen existieren weiterhin in der Astralebene und führen dort ein parasitäres Dasein. Sie leben von den Energien ihrer Anbeter und deren Gefolgschaft. Sie sorgen dafür, daß die entsprechenden Menschen nicht zu ihrer Seele und den dort zu Verfügung stehenden Kräften finden. Ihr Angebot zu Heilen dient als Köder und Tarnung.

 

Ich darf noch feststellen, daß die meisten Glaubens- und Heilungssysteme den gleichen Ursprung und das gleiche Aussaug-Prinzip haben, nur weniger auffallend.

 

 

 

nach oben